CD: Parousia

Gut ein Jahr nach ihrem Aufsehen erregenden Debütalbum ist das Hamburger Songwriter-Duo rosenbrock+böttcher zurück. Ihr Erstling polarisierte die Szene wie selten eine Platte in den vergangenen Jahren. Mit den nun vorliegenden 18 (!) neuen Songs verfolgen die beiden Musiker ihre eingeschlagene Spur weiter. Konsequent wird Jesus Christus als Herr dieser Welt proklamiert. ER ist uneingeschränkter Mittelpunkt jeglicher Aktivität von rosenbrock+böttcher. Musikalisch wird sich der eine oder andere Kritiker verwundert die Augen reiben. Zwar ist auch „Parousia“ bewusst spärlich produziert, dennoch sorgt insbesondere die beeindruckende Gästeliste für stilistische Abwechslung. Gemeinsam mit Sarah Brendel intoniert Jens Böttcher „Das Flüstern eines Schmetterlings“, ganz sicher ein Höhepunkt dieser liebenswerten Produktion. Immer wieder wird der bekannte rosenbrock+böttcher-Folk durch überraschende Elemente ergänzt. Einfühlsam umschmeichelt hier ein wundervolles Cello die Komposition, wenige Minuten später drückt ein rumpelnder Kontrabass durch die Boxen. Überhaupt: Die pointiert agierende Begleitband steht den beiden Nordlichtern gut, ihre intelligente Americana-Interpretation wird farbig ausgeleuchtet. Herzerwärmende Melodien, umsäumt von einschmeichelnden Vokal-Harmonien: Diese zweifelsohne gelungene Platte ist eine unüberhörbare Weiterentwicklung, ein Geschenk für Gehör und Gefühl, gesegnete Labsal für Geist und Seele.