Mr. Harper und seine Jungs

»Ich heiße Dennis. Ich bin ein milieugestörter Junge.«
Als das ängstliche Kind den Baum, den es mit beiden Armen umschlungen hielt, loslässt, beginnt die erste Kontaktaufnahme zwischen David Harper und einem seiner Jungs. Ohne Vorbildung und Erfahrung soll er in Staple Manor, einem Internat für milieugestörte Jugendliche, den Job des Hausvaters übernehmen. Als Schauspieler ist er gescheitert, seine Beziehung steckt in einer Krise, er ist selbst ein Geschädigter.
Und als solcher begegnet er seinen Jungs: Dennis, der die Bäume liebt, oder Tom, der von seiner Mutter gehasst wird, und Desmond, der irgendwie missglückt zu sein scheint. Aber auch dem Direktor, der immer eine Pistole bereit hält, und den Lehrern und Erziehern, die den Jungs schon lange keine Chance mehr geben. Einfühlsam erzählt Adrian Plass in diesem halb-autobiografischen Romaneine tief berührende Geschichte von der Begegnung mit vernachlässigten Jugendlichen und dem Heil, dass im ehrlichen und einfühlsamen Miteinander liegt.

Adrian Plass' literarisches Meisterwerk ist durch die aktuellen Vorkommnisse in Schulen und Institutionen erschreckend aktuell geworden: Der liebenswerte, aber häufig schwächelnde David Harper gewinnt in der Begegnung mit seinen Jungs selbst die Hoffnung und den Lebensmut zurück, die er den Kindern gibt.